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Schulmädchen auf dem Altar

알 수 없는 사용자 2004. 12. 10. 17:12

Schulmädchen auf dem Altar

Eine paradoxe Legende aus dem neuen Filmwunderland Korea: "Samaria" von Kim Ki-Duk ist ein katholisches Melodram ohne Moral

von Matthias Heine

Yeo-Jin (Kwak Ji-Min) und Jae-Young (Seo Min-Jung) verkleiden sich gern 
Yeo-Jin (Kwak Ji-Min) und Jae-Young (Seo Min-Jung) verkleiden sich gern
Foto: dpa
 

Man kann den gegen Kim Ki-Duk auf der diesjährigen Berlinale gelegentlich erhobenen Vorwurf, er romantisiere mit "Samaria" die Prostitution, getrost abtun: Wir haben in den letzten Jahrzehnten soviel über Ausbeutung und Schmerz im realen Gunstgewerbe erfahren, daß wir nun reif sind, mal wieder hingebungsvolle Huren wie in Goethes "Der Gott und die Bajadere" zu sehen - ohne Fiktion und Wirklichkeit zu verwechseln.

So eine Bajadere ist Jae-Young (Seo Min-Jung), die im Team mit ihrer Freundin Yeo-Jin (Kwak Ji-Min) Schulmädchensex verkauft. Die eine identifiziert sich selig lächelnd mit der indischen Tempelhure Vasumitra, deren glückspendender Körper angeblich viele Männer zum Buddhismus bekehrt haben soll, die andere managt ihre Freundin und hält sich zunächst selbst von Freiern fern. Der Ekel und das Unverständnis über Jae-Youngs Nuttenglück haben auch damit zu tun, daß Yeo-Jin ebenso unschuldig wie leidenschaftlich in die Freundin verliebt ist.


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